Stadtratssitzung vom 27.07.2022
1. Zukünftige Energieversorgung für das Schulzentrum und das Freibad; Vorstellung der Untersuchungsergebnisse durch das Institut für Energietechnik IfE GmbH
Herr Franz vom Institut für Energietechnik stellte dem Stadtrat die Überlegungen seines Büros zu einem Energiekonzept vor. Weil das mittlerweile veraltete Blockheizkraftwerk im Schulzentrum und die momentane Energiesituation eine aktuelle Betrachtung bedürfen, bedarf es dieser Planungen.
Der Strombedarf im Freibad ist erwartungsgemäß im Sommer sehr hoch (ca. 150.000 kWh), die Grundlast liegt bei ca. 40 kW. Der Wärmebedarf liegt bei ca. 650.000-700.000 kW. Eine Photovoltaik auf den Dächern der Gebäude im Freibad würde einen Großteil des Bedarfs decken, nicht aber zu 100%, eine größere Anlage aber schon. Neben der Badesaison könnte der Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden. Eine Amortisierung wird in 8-9 Jahren erfolgen, bei den aktuellen Preisen sogar in 5 Jahren. Über die Photovoltaik kann auch eine Wärmepumpe für den Wärmebedarf betrieben werden.
Herr Franz empfiehlt eine Photovoltaik-Anlage in Kombination mit einer Wärmepumpe. So wäre es möglich, das Freibad ohne Erdgase und weitgehend energie-autark zu betreiben.
Im Schulzentrum mit Kindergarten und Hallenbad werden bereits jetzt die Heizungen mit zwei kleinen Blockheizkraftwerken betrieben, daher liegt der Reststrombedarf bei ca. 175.000 kWh. Der Wärmebedarf macht mit rund knapp 1,8 Mio kWh einen großen Batzen aus. Der Austausch der mittlerweile 10 Jahren alten BHKW ist wirtschaftlich absolut sinnvoll, da die Wartungskosten mit dem Ablauf der 10 Jahre sehr hoch sind und die Förderung vollständig ausgereizt ist. Als Varianten für die Energieversorgung wird ein Zeitraum von 5 Jahren gerechnet, weil heute noch nicht gesagt werden kann, ob diese Anlage im Zuge der Sanierung der Schule noch Bestand haben würde. Auch wenn es sich in aktuellen Zeiten nur schwer nachvollziehbar sein mag, wurden diverse Varianten mit Erdgas-Blockheizkraftwerken aus ökonomischer Sicht von Herrn Franz favorisiert. Eine Wärmepumpe scheidet bei der aktuellen Heizanlage aus, diese macht erst beim Betrieb einer Fußbodenheizung Sinn. Letztlich geht es um eine Übergangslösung, die zudem eine deutlich verbesserte Effizienz und Steuerung mit sich bringt. Natürlich wird man hinsichtlich einer energetischen Sanierung langfristig den Gebäudekomplex komplett betrachten müssen. Ziel sollte sein, dass die neue Badesaison 2023 mit einer neuen Anlage in Betrieb gehen wird. Aus bekannten Gründen wird dies aber weitgehend von der Verfügbarkeit der Anlagen abhängig sein.
2. Antrag auf Baugenehmigung; ZF Friedrichshafen AG, Neubau einer Fertigungshalle, Graf-Zeppelin-Straße 1
Die ZF plant, eine neue Fertigungshalle auf ihrem Gelände im Industriegebiet zu errichten.
3. Antrag auf Baugenehmigung; Regens-Wagner-Stiftung Michelfeld; Neubau eines Bio-Legehennenstalls mit Eierraum
Die Regens-Wagner-Stiftung wird einen Legehennenstall in unmittelbarer Nähe bauen, da der Maurushof baulich an die Grenzen einer zeitgemäßen landwirtschaftlichen Nutzung kommt.
4. Antrag auf Baugenehmigung; Dieter Hofmann, Umnutzung und Erweiterung einer Lagerhalle zu Schulungsräumen; Am Bahnhof - Michelfeld
Das ehemalige Bahnhofsgebäude soll durch einen zeitgemäßen Vorbau mit Foyer und Sanitäranlagen erweitert werden, um dann das Bestandsgebäude für Schulungszwecke nutzen zu können. Einem möglichen Bahnhof Michelfeld würde nichts entgegen stehen.
5. Jahresabschluss 2021 für das städtische Wasserwerk
Wir schließen mit einem Verlust von rund 280.000 Euro ab. Erfreulich ist der äußerst niedrige Wasserverlust von nur 3,11 %, vor allem wenn man bedenkt, dass darin Spül- und Löschwasser verrechnet ist.
6. Feststellung des zusätzlichen Bedarfs an Betreuungsplätzen im Bereich Krippe- und Kindergärten - Anteilige Kostenübernahme für Umbaumaßnahmen zur Krippengruppe
Aktuell werden mehr Plätze gebucht als vorhanden sind. Aufgrund des gesetzlichen Anspruchs auf einen Krippenplatz wird nun in Michelfeld durch bauliche Maßnahmen in St.-Otto dieser geschaffen. Einige Anmeldungen bedingen sich durch „vorsorgliche“ Onlineanmeldungen und durch Kinder ukrainischer Flüchtlinge. Die Stadt wird sich in 2/3 der Kosten an den Baumaßnahmen beteiligen.
7. Kläranlage Auerbach; Konzeptentwicklung und Wirtschaftlichkeitsberechung für die Sanierung der Kläranlage - Auftragsvergabe für die Planungsleistungen
Dieses Thema wurde bereits in einer Klausurtagung ausführlich behandelt. Es wird nun darum gehen, einen Plan aufzustellen in welchen Bauabschnitten eine sinnvolle Sanierung erfolgen soll.
8. Abwasseranlage Auerbach - Kanalsanierung "Am Rabensteig", Auftragsvergabe für die Planungsleistungen
Wir rechnen mit 1,5 Millionen Euro Kosten - je nach Beitritt oder Nichtbeitritt zur JuraGruppe ist mit einer Förderung von 30 oder 70 % zu rechnen. Das Kanalsystem vor Ort ist dringend sanierungsbedürftig.
9. Vollzug der Vereinsförderrichtlinie, Antrag des MSC Auerbach
Der Verein schafft ein Übungs-Cart an.
10. Vollzug des BayFwG; Bestätigung des Feuerwehrkommandanten und seines Stellvertreters der Freiw. Feuerwehr Gunzendorf
11. Festlegung der Grundstückspreise im Baugebiet Schäfergasse in Michelfeld (4 Bauparzellen).
Der Quadratmeterpreis ohne Erschließung aus den Anfang 90er Jahre wird von 25 Euro auf 35 Euro ohne Erschließung gehoben.
12. Pachtzins für landwirtschaftliche Flächen wird auf 200 Euro festgelegt (= aktuelles Preis-Niveau)